Deutsche Landwirtschaft beantragt Genehmigung für neue Gentechnologie CRISPR/cas

Deutsche Agrarorganisationen haben die neue Mitte-Links-Ampelkoalition aufgerufen, neue Gentechnologien wie CRISPR/cas für mehr Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zuzulassen.

Die mehr als zwanzig deutschen Organisationen für Pflanzenzüchtung, Landwirtschaft und Tierhaltung halten es für unverständlich, dass die neuen Gentechniken nicht in den neuen Koalitionsvertrag aufgenommen werden.

Es wird argumentiert, dass die anstehenden Herausforderungen ohne geeignete innovative Instrumente für den Pflanzenbau und die Pflanzenzüchtung nicht zu bewältigen sind. Die Verbände erinnern daran, dass die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht: Ernährungssicherung, Umgang mit dem Klimawandel, Schutz von Umwelt und Biodiversität bei gleichzeitigem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. 

Die Umsetzung der europäischen Farm-to-Fork-Strategie und die Pläne der neuen Bundesregierung, den Ökolandbau 30% innerhalb von zehn Jahren zu erreichen, werden große Auswirkungen auf die Produktivität der landwirtschaftlichen Produktion in Europa haben, warnen die Landwirtschaftsorganisationen.

„Weitere Innovationen im Pflanzenbau und in der Pflanzenzüchtung sind daher dringend erforderlich, um Ertragseinbußen zu vermeiden. Dazu brauchen wir auch geeignete Werkzeuge, die außerhalb Europas bereits Standard sind, wie zum Beispiel die Genschere CRISPR/Cas“, sagt Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes.

Erst letzten Monat hat die Europäische Kommission eine Untersuchung möglicher geänderter Verfahren zur Zulassung neuer Züchtungsverfahren wie CRISPR/Cas abgeschlossen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte kürzlich auf einem Symposium, dass das EU keine Kompromisse bei der Sicherheit neuer Methoden eingehen werde. 

Aber auch Klima- und Umweltprobleme müssen laut Kyriakides angegangen werden. Ein wichtiger Teil davon sei die neue Gentechnik, sagte Kyriakides laut aiz.info kürzlich auf einer Konferenz des EU-Komitees. "Nichtstun ist teuer", warnte der Kommissar vor möglichen verpassten Chancen.

Ihr zufolge konzentriert sich die Europäische Kommission vor allem auf Innovationen und auf neue resistente Sorten, die es ermöglichen, Pestizide zu reduzieren.