EU untersucht deutsche Wiedereröffnung der Wolfsjagd auf Weiden

Die Europäische Kommission leitet eine Untersuchung zur Wolfsjagd im norddeutschen Bundesland Niedersachsen ein. Der EU-Ausschuss eröffnet ein sogenanntes „Pilotverfahren“, vor einem europäischen Bußgeld- und Vertragsverletzungsverfahren. Der Wolf ist eine streng geschützte Art nach der Europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH).

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius sagt, die Deutschen sollten erklären, warum sie Wolfsjagdgenehmigungen ausgestellt haben. Einige Bundesländer haben ihre Verordnungen geändert, nachdem Berlin das Bundesnaturschutzgesetz gestreckt hat.

Niedersachsen hat in den vergangenen Monaten dreimal die Erschießung von Wölfen genehmigt, nachdem Schafe zu Tode gebissen und Pferde und Rinder verletzt wurden. Nach Angaben des Deutschen Jägerverbandes weisen vier Bundesländer die höchste Wolfsdichte der Welt auf.

In Deutschland flammt die Debatte um Wölfe regelmäßig auf. Die CDU-Christdemokraten haben es sogar in ihrem Wahlprogramm auf den Punkt gebracht. Parteichef Armin Laschet will, dass die Europäische Union das Verbot der Wolfsjagd in der Landwirtschaft zum Schutz der Weidetiere aufhebt.

In Deutschland, wie in vielen anderen europäischen Ländern, nimmt die Wolfspopulation stark zu. Auch in Österreich, den Schweizer Alpen, im Osten Frankreichs und in Belgien werden vermehrt Tiere auf Weiden angegriffen. Durch das Aufstellen von Zäunen wird versucht, das Vieh zu schützen.

Auch in den niederländischen Grenzprovinzen fordern immer mehr Menschen den Bau von Zäunen entlang der Wiesen. Dies kann nach Ansicht einiger Forscher sicherlich helfen, hat aber gleichzeitig negative Folgen für die Verbreitung anderer Tiere in der Natur.