Ungarns Protest bei EU gegen die ukrainische Blockade russischen Öls

Ungarn sagt, dass EU hinter der Blockade des russischen Öls durch die Ukraine steckt. Der ungarische Außenminister sagte, die Entscheidung Brüssels, in dem Streit nicht zu vermitteln, zeige, dass Brüssel hinter der Blockade stecke.

Ungarn und die Slowakei protestieren, seit die Ukraine im Juni den russischen Ölproduzenten Lukoil auf die Sanktionsliste gesetzt hat. Dadurch wird verhindert, dass Öl dieses Unternehmens über ukrainisches Territorium zu slowakischen und ungarischen Raffinerien transportiert wird.

Ungarn und die Slowakei sind in hohem Maße von Öllieferungen abhängig, da die meisten ihrer Raffinerien mit russischem Öl betrieben werden, das über die Druschba-Pipeline geliefert wird. Ungarn behauptet, dass die von der Ukraine gegen Lukoil verhängten Sanktionen die nationale Energiesicherheit des Landes gefährden.

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat das EU scharf kritisiert und behauptet, Brüssel sei an der Unterbrechung der Ölversorgung mitschuldig. Laut Szijjártó schadet das EU mit diesen Sanktionen nicht nur der Energieversorgung Ungarns, sondern auch der wirtschaftlichen Stabilität des Landes. 

Die Europäische Kommission hingegen besteht darauf, dass die Sanktionen gegen Russland als Teil der umfassenderen Strategie notwendig sind, Moskau wegen seines Krieges gegen die Ukraine wirtschaftlich zu isolieren. Die EU besteht darauf, dass alle EU-Länder, einschließlich Ungarn und der Slowakei, ihre Energiequellen diversifizieren sollten, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern. 

Die Europäische Kommission betont, dass die Sanktionen Russland bestrafen und nicht einzelne Mitgliedsstaaten benachteiligen sollen, erkennt aber die Herausforderungen an, vor denen einige Länder stehen.

Ungarn und die Slowakei haben sich im Rahmen des EU wiederholt gegen die harte Linie Brüssels gegenüber Russland und dessen Unterstützung für die Ukraine ausgesprochen. Diese Kontroverse um Ölimporte ist nur der jüngste Vorfall in einer Reihe von Konflikten zwischen Ungarn und der EU, wobei Budapest häufig mit Brüssel über die Handhabung des Krieges in der Ukraine und die umfassendere EU-Politik gegenüber Russland uneins ist.

Ungarn hat angedeutet, dass es Alternativen zur Wiederaufnahme der Öllieferungen prüft, doch die aktuelle Pattsituation mit der Europäischen Kommission lässt wenig Spielraum für eine schnelle Lösung.