Deutsches Geflügel will schnell ein europäisches Verbot des Kükentötens

Der Vorsitzende der deutschen Geflügelindustrie ist der Meinung, dass möglichst bald europäische Regeln gegen das Töten männlicher Küken eingeführt werden sollten. Vorsitzender Ripke sagt, dass deutsches Geflügel unter dem Anfang dieses Jahres in Deutschland verhängten Kükentötungsverbot zu leiden beginnt.

Deutschlands neues Gesetz zum Schutz männlicher Küken hat bereits verhindert, dass Millionen Tiere unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet werden, sagte Friedrich-Otto Pike in einem Interview mit deutschen Zeitungen. „Das neue Gesetz wird in Deutschland in diesem Jahr etwa 40 Millionen männliche Küken vor dem Tod retten“, sagte er.

Seit Einführung des Verbots im Januar nutze der deutsche Eierhandel moderne Technik, um innerhalb von neun Tagen festzustellen, ob aus einem Ei eine Henne oder ein Hahn werde, berichtet Ripke. 

Der Präsident des Verbandes forderte einheitliche europäische Regeln. Das deutsche Recht „lässt zu viele Umstände der Umgehung zu“. Beispielsweise können männliche Küken über die Grenze exportiert und dort getötet werden“, berichtet Ripke. Denn in Polen, den Niederlanden, Italien oder Frankreich ist das Töten von Küken noch erlaubt. 

Deutsche Züchter hätten im europäischen Vergleich Wettbewerbsnachteile. Das Töten männlicher Küken ist in der Schweiz noch legal, allerdings nur mit Gas. Dort ist das Schreddern männlicher Küken seit Anfang 2020 verboten. 

Frankreich und Deutschland forderten im vergangenen Sommer ein europäisches Verbot der Tötung von Eintagshähnen. Gemeinsam mit Österreich, Spanien, Irland, Luxemburg und Portugal haben die Landwirtschaftsminister dieser Länder bereits einen entsprechenden Vorschlag in Brüssel eingereicht. Bisher hat sich dagegen wenig getan. Die Niederlande sind der Ansicht, dass zunächst eine neue Technologie zur Bestimmung des Geschlechts von Eiern erforscht werden sollte.