Rinderpest: Kranke griechische Ziegen lebendig begraben

In diesem Sept. 7, 2019, Foto, Ziegen und Schafe grasen frei in der Nähe des Strandes im Dorf Kipos auf der Insel Samothraki im Nordosten Griechenlands. Ziegenhaltung ist eine Lebensart auf Samothraki, einer schwer erreichbaren griechischen Insel in der nördlichen Ägäis. Doch Experten und Einheimische arbeiten zusammen, um die Tierpopulation unter Kontrolle zu bringen, die ihre Berge unfruchtbar gemacht hat und die Inselbewohner der Gefahr von Schlammlawinen aussetzt. (AP Photo/Iliana Mier)

Ein Rinderpest-Ausbruch hat Schafe und Ziegen in Griechenland hart getroffen. Die häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit wurde im Zentrum des Landes nachgewiesen. Diese Situation hat zu einer erhöhten Alarmbereitschaft der griechischen Behörden geführt.

Bisher wurden rund 2.500 Tiere aus betroffenen Farmen in den Regionen Larissa und Trikala getötet. Es werden epidemiologische Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, wie die Krankheit begann. Es soll keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Die Behörden stellten die Tiere unter Quarantäne und verhängten ein vorübergehendes Schlachtverbot.

Als Reaktion auf den Ausbruch hat die griechische Regierung zusammen mit den Veterinärdiensten der Europäischen Union einen umfassenden Aktionsplan ausgearbeitet, der unter anderem den Einsatz zusätzlicher Tierärzte zur Kontrolle der Situation vorsieht. Zu diesem Zweck hat die Regierung private und militärische Tierärzte engagiert. Mittlerweile wurden Tests an mehr als 16.500 Ziegen und Schafen in Zentralgriechenland durchgeführt.

Das EU hat sich verpflichtet, sowohl finanzielle als auch technische Unterstützung bereitzustellen, um die Krankheit schnell und effektiv zu bekämpfen. Es werden strenge Quarantänen durchgesetzt und infizierte gebieden werden genau überwacht. Viehhalter haben nicht nur Angst vor dem Verlust ihrer Tiere, sondern auch vor den wirtschaftlichen Folgen, die dieser mit sich bringt. Durch die Schlachtung erkrankter Tiere und die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit entstehen große finanzielle Verluste.

Es gab auch schockierende Berichte über die Art und Weise, wie einige kranke Ziegen behandelt wurden. In der Region Fthiotis wurden halbbetäubte Ziegen lebendig begraben, was zu Protesten von Tierrechtsgruppen führte. Die örtlichen Behörden haben diese Maßnahmen scharf verurteilt und betont, dass solche Praktiken inakzeptabel seien.

Der griechische Landwirtschaftsminister hat angekündigt, eine Untersuchung der Umstände des Vorfalls einzuleiten. Es werden strenge Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass sich solche Situationen wiederholen, und die Tierhalter werden besser geschult und für den humanen Umgang mit kranken Tieren sensibilisiert.

Trotz der Bemühungen der Behörden bleibt die Lage im ländlichen Griechenland besorgniserregend. Rinderpest kann sich schnell ausbreiten, wenn nicht angemessen darauf reagiert wird. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um festzustellen, ob die ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit wirksam sind.