Bayer übt mit Glyphosat-Petition Druck auf die deutsche Koalition aus

Der deutsche Chemiekonzern Bayer hat eine Online-Petition veröffentlicht, in der er die Mitte-Links-Regierungskoalition in Deutschland auffordert, ihren Widerstand gegen den Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft zu beenden.

Diese Petition kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Europäische Union im Herbst über eine mögliche Erneuerung der Zulassung dieses Arzneimittels entscheiden wird. 

Bayer hat die Petition „Zukunft von Glyphosat“ mit dem Hauptziel gestartet, die Bundesregierung vom Wert von Glyphosat für eine nachhaltige Landwirtschaft zu überzeugen. Glyphosat, der Wirkstoff in vielen Herbiziden, einschließlich Roundup von Bayer, wird aufgrund von Bedenken hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt seit langem diskutiert. 

Die Petition richtet sich vor allem an die deutsche Koalitionsregierung, die den Einsatz von Glyphosat bisher nur zögerlich unterstützt. Die liberale Partei FDP ist aus wirtschaftlichen Gründen dafür. Auffallend ist, dass der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von De Groenen ein ausgesprochener Glyphosat-Gegner ist. Auch das benachbarte Österreich mit seinem umfangreichen Biolandbau befürwortet ein Verbot.

Ein drohendes Nutzungsverbot hat zu Spaltungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten geführt, wobei einige Länder versuchen, die Verwendung von ieden zu verbieten. Kürzlich hat die Europäische Kommission angedeutet, dass Brüssel eine Genehmigung für Glyphosat anstrebt. Mehrere Länder, darunter Frankreich und Italien, fordern ein vollständiges Verbot. Diese Länder befürworten einen Vorsorgeansatz, bei dem die Sicherheit an erster Stelle steht.

Andererseits haben sich Spanien und einige andere Länder stärker der Position von Bayer und seinen Unterstützern angeschlossen. Sie argumentieren, dass Glyphosat bei verantwortungsvollem Einsatz gemäß anerkannten Richtlinien zu einer effizienten und wirksamen Unkrautbekämpfung beitragen kann.

Diese Länder betonen die Bedeutung wissenschaftlich fundierter Entscheidungen und die Rolle von Glyphosat bei der Aufrechterhaltung der Ernteerträge angesichts der wachsenden weltweiten Nahrungsmittelnachfrage.

Deutsche Interessengruppen wie „Bond Beter Leefmilieu“ kritisierten die Petition öffentlich und verwiesen auf die gut dokumentierte Gefahr von Glyphosat. Sie hinterfragen die finanziellen Interessen hinter Bayers Kampagne und betonen, dass der Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt an erster Stelle stehen müsse.