Die niederländische Regierung ergreift unzureichende Maßnahmen gegen den Einsatz chemischer Pestizide im Trinkwasser und in natürlichen Ressourcen. Dadurch enthält ein Drittel des verwendeten Trinkwassersieden mehr Pestizide als zulässig.
In mehr als der Hälfte der Fälle enthält das Oberflächenwasser zu viele Pestizide. Damit gehören die niederländischen Oberflächengewässer zu den am stärksten verschmutzten Gewässern in Europa. Dies geht aus Untersuchungen einer großen niederländischen Umweltorganisation über die Art und Weise hervor, wie die dreizehn regionalen Provinzbehörden ihre Aufgaben erfüllen.
Dies zeigt, dass einige Provinzen die seit vielen Jahren geltenden EU-Regeln gegen Wasserverschmutzung immer noch nicht umgesetzt haben. Die Umweltorganisation plädiert dafür, dass die Zentralregierung in Den Haag die Aufgabe übernimmt, dieses Problem zu lösen. Außerdem wird vorgeschlagen, den ökologischen Landbau nur in gefährdeten Gebieten zuzulassen.
Europa verpflichtet die Länder, den Einsatz von Pestiziden im Grundwasserschutz gebieden und im geschützten Natura 2000 gebieden einzustellen oder zu minimieren. Für den Schutz dieser Arten sind mittlerweile in erster Linie die Provinzen zuständig, erlauben aber weiterhin den Einsatz vieler, oft sehr giftiger Pestizide.
In diesem Gebiet gibt es viele Kulturen, die oft intensiv besprüht werden müssen, wie zum Beispiel Kartoffeln, Blumenzwiebeln und Birnen. Weil die Niederlande gegen europäisches Recht verstoßen, hat die Umweltorganisation bei der Europäischen Union eine Beschwerde gegen die niederländische Politik eingereicht.
Auch draußen Die Niederlande tun nicht genug, um das Wasser in diesem gefährdeten Gebiet zu schützen. Pufferzonen müssen sicherstellen, dass Pestizide beim Versprühen nicht in nahegelegene Gräben gelangen. In den Niederlanden gibt es normalerweise Pufferstreifen von kaum einem Meter, aber um etwa drei Viertel des Abflusses zu reduzieren, müssten diese Streifen mindestens 15 bis 20 Meter breit sein.
In der tief gelegenen, wasserreichen niederländischen Polderlandschaft liegen die Gräben vielerorts oft nur wenige Dutzend Meter nebeneinander. Ein Düngeverbot in so breiten europäischen Streifen entlang von Gräben würde bedeuten, dass es fast nirgendwo erlaubt wäre.