Die niederländische Stiftung, die sich für die Entschädigung der Volkswagen-Eigentümer für den Dieselskandal einsetzt, weitet ihr Tätigkeitsfeld auf ganz Europa aus. Die Diesel Emissions Justice Foundation (DEJF) kündigte auf einer Pressekonferenz in Brüssel eine europäische Massenklage an, um den Wertverlust von Volkswagen auszugleichen.
In den Niederlanden haben bislang rund 10.000 betroffene VW-Dieselfahrer einen gemeinsamen Antrag gestellt. Belgier können sich ebenfalls ab Dienstag anmelden, Frankreich und Spanien folgen in Kürze.
Das DEJF richtet sich nicht nur an Autobesitzer, sondern auch an Leasingunternehmen und Firmen. Die Stiftung führt alle Ansprüche zusammen und ist bereit, in jedem EU-Land ein Gerichtsverfahren einzuleiten. Hierfür werden Experten und Anwälte eingestellt.
In Europa wurden 8,5 Millionen "betrügerische Dieselmotoren" der Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda und Porsche gefunden, was 2015 zeigte, dass die Stickstoffemissionen durch "betrügerische Software" viel höher waren als erwartet. Der Wert von gebrauchten Dieselmotoren ist seitdem stark gesunken, unter anderem, weil Reparaturen häufig ineffektiv sind.
Der Kern der Behauptung ist, dass Dieselfahrzeuge beim Tausch oder Verkauf viel weniger wert sind, seit bekannt ist, dass sie viel mehr Luftverschmutzung verursachen. In den USA und Australien wurden bereits Gebühren bezahlt. Für Europa hat die Schadenstiftung mit dem „arroganten“ Volkswagen Konzern bislang wenig Resonanz gefunden.
Laut dem Anwalt sind sich viele Autobesitzer der enormen Schäden, die sie mit ihren veralteten Dieselautos erleiden, bislang nicht bewusst.
Die Stiftung hat sich zu einem Vergleich mit Volkswagen nach dem niederländischen Kollektivschadengesetz (WCAM) verpflichtet, das mit Zustimmung des Amsterdamer Gerichts europaweite Entschädigungsmöglichkeiten bietet.
Die Stiftung arbeitet auf der Grundlage von "no cure no pay" und benötigt bei Erfolg ungefähr ein Drittel des gezahlten Entschädigungsbetrags.