Die deutschen landwirtschaftlichen Betriebe haben sich innerhalb eines Vierteljahrhunderts halbiert, sind heute aber doppelt so groß

Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland rund 255.000 landwirtschaftliche Betriebe, die rund 16,6 Millionen Hektar bewirtschafteten. Während die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit der Jahrhundertwende um fast die Hälfte zurückgegangen ist, ist die landwirtschaftliche Nutzfläche im gleichen Zeitraum nur um drei Prozent zurückgegangen. Dadurch ist die durchschnittliche Fläche pro Betrieb von 37,2 Hektar im Jahr 2000 auf 65 Hektar im Jahr 2023 gestiegen.

In Deutschland wurden zuletzt weniger Schweine und Rinder gehalten. Zu Beginn dieses Jahres meldeten die Betriebe 20,9 Millionen Schweine und 10,6 Millionen Rinder. Hintergrund sind der sinkende Fleischkonsum der Bevölkerung und steigende Tierschutzkosten. 

Zum Stichtag waren noch 15.700 Betriebe mit Schweinen registriert. Das waren 42,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Weil gleichzeitig die Betriebe um durchschnittlich 1.300 Tiere größer geworden sind, sank die absolute Tierzahl nur um 25,4 Prozent. Der Viehbestand ging innerhalb von zehn Jahren um 16,3 Prozent zurück. Seit 2014 hat mehr als jeder dritte Betrieb (36,3 Prozent) die Milchviehhaltung aufgegeben.

Im Jahr 2022 waren rund 876.000 Menschen in der deutschen Viehwirtschaft, Landwirtschaft und im Gartenbau tätig. Das sind rund 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Es gab vor allem weniger Saisonkräfte und entsandte Familienangehörige, aber drei Prozent mehr Festangestellte. 

Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um rund 3% oder 7.800 auf 255.000 Betriebe. Dadurch verringerte sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl pro Standort von 3,6 auf 3,4 Mitarbeiter. Eine der Hauptursachen für den Rückgang ist die Alterung der Erwerbsbevölkerung. Viele junge Menschen entscheiden sich nicht mehr für eine Karriere in der Landwirtschaft, was zu einem Arbeitskräftemangel führt. 

Darüber hinaus spielt auch die zunehmende Technisierung eine Rolle. Moderne Landmaschinen können viel Arbeit erleichtern und erfordern weniger menschliche Arbeit. Dies hat zu einer Verlagerung hin zu spezialisierteren und technologieintensiveren Anbaumethoden geführt.

Es gibt deutliche Unterschiede in der Beschäftigungsstruktur zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern. In den westlichen Bundesstaaten machen Familienarbeiter, die in Einzelbetrieben arbeiten, fast die Hälfte (49%) aller Landarbeiter aus, gefolgt von Saisonarbeitern (über 28%) und Festangestellten (22%). 

In den östlichen Bundesländern hingegen macht die Stammbelegschaft mehr als die Hälfte (über 56%) aller Beschäftigten aus. In Ostdeutschland machen Familienarbeitskräfte nur über 20% der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte aus und über 23% sind Saisonarbeiter.