Naturvereine: NSPs in der Landwirtschaft führen kaum zur Erholung der Natur

Drei große europäische Natur-Dachverbände halten die bisher vorgelegten nationalen Strategiepläne für die neue europäische Agrarpolitik für absolut unzureichend. Nach Angaben des World Wildlife Fund, der Birdlife Foundation und der Europäischen Umweltagentur EEB tragen höchstens etwa zwanzig Prozent der bisher eingereichten NSP-Maßnahmen zur Naturwiederherstellung bei. 

Für die Studie untersuchten Birdlife Europe, das European Environment Bureau (EEB) und der World Wide Fund for Nature (WWF) die strategischen Pläne von 21 EU-Ländern. Sie kommen zu dem vorläufigen Ergebnis, dass 40 Prozent der vorgeschlagenen Pläne verfehlen und weitere 40 Prozent mit einigen Anpassungen funktionieren könnten.

Zudem kritisieren sie, dass viele Programme, die Wirkung zeigen könnten, unterfinanziert seien und durch weniger anspruchsvolle, aber finanziell attraktivere Programme verdrängt würden.

Darüber hinaus bestehen die drei Naturschutzgruppen darauf, dass die Öko-Programme für die Landwirte finanziell attraktiv sind, damit sie auch vor Ort abgerufen und wirksam werden können. Die Mitgliedstaaten haben bekanntlich bis zum 1. Januar Zeit, ihre Strategiepläne in Brüssel zur Genehmigung vorzulegen.

Die Autoren der Studie räumen ein, dass Entwürfe nationaler GAP-Pläne vor der endgültigen Einreichung noch geändert werden können. Dennoch würden die aktuellen Varianten bereits "wertvolle" Informationen darüber liefern, wofür die 48,5 Milliarden Euro für die Öko-Programme ausgegeben würden.

Es ist bekannt, dass einige Länder einen großen Teil der ehemaligen „Einkommensunterstützung“ als Belohnung und Prämie für Elemente des Naturschutzes verwenden, die bereits von Regierungen (aus anderen Quellen!) bezahlt werden.

Die drei Naturschutzorganisationen fordern daher eine kritische Auseinandersetzung mit den nationalen Strategieplänen für die GAP durch die Europäische Kommission. Es ist noch unklar, ob EU-Länder ihre NSPs veröffentlichen werden. Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski hat angekündigt, seine Reaktion auf diese Pläne öffentlich zu machen.

Die Europäische Kommission hat den landwirtschaftlichen Dachverbänden COPA-Cosega mitgeteilt, dass die Kommission alle NSP sorgfältig auf Einhaltung der Grundsätze des europäischen Grünen Deals prüfen wird. CPA-Cosega-Mitarbeiter trafen sich letzte Woche mit Wolfgang Burtscher, dem obersten EU-Beamten (DG) für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.

Sie haben erneut betont, dass es ihrer Ansicht nach das Ziel der EU-Agrarpolitik ist, gesunde, sichere und bezahlbare Lebensmittel zu produzieren. Sie wiesen darauf hin, dass die neuen NSP neue Klima- und Umweltverpflichtungen auferlegen. Die Farm-to-Fork-Strategie setzt sich hohe Ziele, um den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.