Die Schweizer Behörden haben Wildlife Manager ermächtigt, drei weitere Wölfe zu töten. Zählungen zeigen, dass in zwei Kantonen zu viele junge Wölfe geboren wurden. Die Hälfte des jungen Aufwuchses kann jedes Jahr gejagt werden.
Zudem greifen Bundesbehörden den M92-Rudelführer im Naturschutzgebiet Beverin "wegen seines besonders problematischen Verhaltens" ins Visier. Dieses Rudel hat immer wieder großen Schaden an Nutztieren angerichtet.
Im vergangenen Sommer wurden dort zwei Kühe überfallen und misshandelt. Der Kanton schreibt vor, dass der Rüde M92 wegen seines besonders problematischen Verhaltens bis spätestens Ende Januar getötet werden muss.
Die Naturschutzverbände WWF, Pro Natura und die Gruppe Wolf Schweiz stimmten zu, „weil klar war, dass sein Verhalten nicht mehr zu ändern war“, heißt es in einer Mitteilung.
Zudem müssen zwei junge Wölfe des Wannaspitz-Rudels erschossen werden, wie der Kanton Graubünden am Montag mitteilte. Die Wolfsjagd findet mit Bewilligung des Bundesamtes für Umwelt statt. Mehrere junge Wölfe aus beiden Rudeln waren bereits früher in diesem Jahr getötet worden.
Im Laufe des Sommers konnten Wildtiermanager eine höhere Anzahl von Welpen in den Rudeln bestätigen, als die ersten Beobachtungen vermuten ließen. Bundesjagdgesetze erlauben es, bis zur Hälfte dieser Jungtiere im Rahmen einer Rudelanordnung zu töten.
Die Schweiz ist Unterzeichnerin der Berner Konvention (Schutz des Lebensraums von Wildtieren), hat dem Wolf (wie dem EU) aber nicht den am besten geschützten Status zuerkannt. Die Schweiz hat Regeln und Verfahren ausgearbeitet, in denen ausnahmsweise der Abschuss eines Wolfes zugelassen werden kann.
Wolfsangriffe auf Schafe, Ziegen und Rinder in ganz Europa nehmen seit Jahrzehnten stetig zu. Europaweit sind derzeit mehr als 17.000 Wölfe registriert.
EU-Umweltkommissar Sinkevicius betonte letzten Monat in Brüssel, dass die EU-Habitatrichtlinie nicht geändert werden müsse, um die Wolfspopulation in den EU-Ländern einzudämmen.