Die Niederlande haben der Europäischen Kommission noch keinen endgültigen nationalen Strategieplan (NSP) für die neue europäische Agrarpolitik vorgelegt. Zuvor hatte LNV-Minister Henk Staghouwer damit gerechnet, die niederländische Interpretation „vor dem Sommer“ vorlegen zu können. Der Minister berichtet nun in einem aktuellen Brief an das Repräsentantenhaus, dass es eine „Verflechtung mit anderen Prozessen“ gebe.
Staghouwer nennt unter anderem das 7. Nitrat-Aktionsprogramm, das Nationale Programm National Gebieden und die inzwischen ausgelaufene Ausnahmeregelung. Er argumentiert auch, dass die Europäische Kommission „um mehr Einblick in die nationalen Pläne gebeten hat, die die Niederlande für die Landwirtschaft vorsehen“ (sprich: wissen wollen über Stickstoffverschmutzung, Biodiversität und Viehbestandsreduzierung).
Staghouwer wird am Montag in Brüssel berichten, dass er sich mit der EU-Kommission „im Sommer weitgehend einigen“ will. Die Verarbeitung des Verhandlungsergebnisses und der technischen Details im Plan wird jedoch voraussichtlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. (….)
Die endgültige Vorlage des geänderten NSP wird daher erst im September möglich sein. Die formelle Genehmigung durch die Kommission wird dann noch einige Wochen dauern“, schrieb Staghouwer an das Repräsentantenhaus.
Auch andere EU-Länder beraten sich noch immer mit europäischen AGRI-Beamten über alle möglichen Details zu ihren nationalen NSPs. Diese Länder glauben, dass die Einführung der neuen Agrarpolitik (GAP-2023) um ein Jahr verschoben werden sollte. Darüber hinaus gibt es einige andere EU-Länder, die glauben, dass alle Arten von europäischen Klima- und Umweltzielen ohne ausreichenden finanziellen Ausgleich an ihre Landwirtschaft weitergegeben werden.
Aber der neue tschechische Vorsitzende der EU-LNV-Minister denkt nicht, dass die neue GAP in letzter Minute verschoben werden sollte. Dies führt nur zu mehr Unsicherheit und Unklarheit unter den Landwirten.
Der Agrarsektor brauche jedoch nationale Strategiepläne, die pro Land ausreichend flexibel seien, betonte Minister Zdenek Nekula am vergangenen Montag im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments.
Nekula sagte nicht, was mit EU-Ländern passiert, die ihre nationalen Pläne nicht rechtzeitig in die europäische Agrarpolitik integrieren wollen/können. Dieser Konsultationsprozess muss, wie zuvor vereinbart, vor der Sommerpause abgeschlossen sein. Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski hat angedeutet, dass die Zahlung von Agrarsubventionen notfalls ausgesetzt werden könnte.