Die Energieminister der EU-Länder sind der Meinung, dass die Europäische Union früher auf Gas, Öl und Kohle verzichten und schneller auf Energie aus Sonnenkollektoren und Windkraftanlagen umsteigen sollte. Die Energieminister stimmen dem Green-Deal-Paket Fitfor55 von Klimakommissar Frans Timmermans zu.
Seit der russischen Invasion in der Ukraine ist die Umstellung auf erneuerbare Energien noch dringlicher geworden, da das EU unabhängiger von fossiler Energie aus Russland werden will. Timmermans sagte, dass eine geringere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nicht nur ein Klimaproblem sei, sondern aufgrund des russischen Vordringens in der Ukraine nun auch zu einem geopolitischen EU-Eigeninteresse geworden sei.
Der europäische Energieverbrauch muss in den nächsten zehn Jahren um etwa 361 TP2T reduziert werden, mehr Windmühlen müssen schneller und mehr gebaut und (Flüssig-)Erdgas muss in anderen Ländern (Katar, Israel, USA) gekauft werden.
Einig sind sich die Energieminister auch darin, dass die neue Energiepolitik kein „ieder für sich“ mehr sein soll, sondern vor allem eine „gemeinsame Beschaffung“ werden soll.
Die EU-Minister glauben, dass bis 2030 etwa 40 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen sollen, statt der derzeit vorgesehenen 32 Prozent. Auch die Produktion von Biogas durch die Landwirtschaft wird wieder auf die Agenda gesetzt.
Großverbraucher wie die Chemie- und Lebensmittelindustrie sollten laut EU-Kommission schnellstmöglich auf Wasserstoff umsteigen.
Die Kapazitäten zur Produktion von Wasserstoff, Biomethan und Solarenergie müssen zügig ausgebaut werden. EU-Kommissarin Kadri Simson (Energie) forderte die Energieminister erneut auf, die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. Beim EU sind große und schnelle Investitionen in neue und wandelbare Energieinfrastruktur erforderlich.