Ungarn will die Crispr-Cas-Technologie in der EU-Landwirtschaft bremsen

Am Montag treffen sich die Agrarminister der 27 EU-Länder in Brüssel, um einen Vorschlag des vorübergehenden EU-Vorsitzenden Ungarn zum Einsatz neuer genetischer Züchtungstechniken (NGTs) in der Landwirtschaft zu diskutieren. 

Dieser Vorschlag, der auf ein vorübergehendes Verbot dieser Techniken abzielt, steht im Widerspruch zu den Erkenntnissen der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die keine Einwände gegen ihren Einsatz sieht. Die EFSA gibt an, dass NGTs wie CRISPR-Cas sicher sind und keine größeren Risiken bergen als herkömmliche Züchtungstechniken.

Allerdings ist Ungarns Vorschlag umstritten. Mehrere EU-Mitgliedstaaten, darunter die Niederlande, fordern eine Lockerung der derzeit strengen Regeln für gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Sie betonen die Vorteile von NGTs, beispielsweise die schnellere und effizientere Entwicklung von Nutzpflanzen, die resistenter gegen Krankheiten und Klimawandel sind. 

Gegner, darunter Polen und Ungarn, sind jedoch weiterhin besorgt über die ethischen und gesundheitlichen Auswirkungen der genetischen Veränderung.

Auch die ungarische Präsidentschaft selbst ist Gegenstand von Kontroversen. Ungarn wird innerhalb der EU wegen Bedenken hinsichtlich der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Werte im Land kritisiert. Diese Kritik wirft einen Schatten auf ihre vorübergehende Führung innerhalb der EU.

Darüber hinaus diskutieren europäische Regierungschefs derzeit über die Zusammensetzung einer neuen Europäischen Kommission. Diese Änderungen könnten zu Änderungen in der aktuellen Agrarpolitik des EU führen. Es ist daher zu erwarten, dass in den kommenden Monaten keine wesentlichen Entscheidungen zur Regulierung von NGTs getroffen werden.

Spaltungen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und Unsicherheit über die künftige Politikgestaltung erschweren den Weg zu einer einheitlichen Position zu NGTs. Während einige Länder auf Innovation und Fortschritt drängen, bleiben andere aus Vorsichtsgründen und ethischen Erwägungen vorsichtig. Die Debatte über die Zukunft der Genzüchtung in der europäischen Landwirtschaft wird zweifellos weiter geführt.