Die EU-Länder müssen viel mehr investieren, um den ländlichen Raum lebenswert zu erhalten. Auch dafür muss die Europäische Union mehr Pläne machen und mehr Geld dafür im Mehrjahreshaushalt 2023-2027 bereitstellen, so ein neuer Bericht des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments.
Die ländlichen Gebiete sind zunehmend mit Entvölkerung, Armut und Mangel an Beschäftigung, Gesundheit und Bildung konfrontiert. Nach Ansicht des Landwirtschaftsausschusses muss mehr getan werden, um den Zugang zu ausgedehnten ländlichen Gebieten zu verbessern.
Die Abgeordneten machen auch auf die wachsende Unzufriedenheit der ländlichen Bevölkerung aufmerksam, die sich nicht ausreichend berücksichtigt fühlt. Der Bericht empfiehlt daher, die regionalen und lokalen Behörden in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.
Der Bericht ist die Reaktion auf eine Ankündigung der Europäischen Kommission Mitte letzten Jahres. Es stellte sich heraus, dass viele EU-Pläne aufgrund der COVID-Pandemie teilweise stillstanden. Das großflächige Aufkommen von Heim-/Telearbeit während der Coronazeit stellt laut Landwirtschaftsausschuss eine neue Chance für mehr Beschäftigung im ländlichen Raum dar.
Geld aus dem großen Corona-Wiederaufbaufonds soll auch für den Bau eines Glasfaserkabelnetzes in Buitengebieden verwendet werden. Der Bericht hebt ferner die Rolle hervor, die ländliche Gebiete bei der Bewahrung des ländlichen Erbes, der Förderung des Artenschutzes oder der Schaffung von Erholungslandschaften spielen.
Der europäische Agrardachverband Copa-Cogeca begrüßt den Bericht zur langfristigen Vision für den ländlichen Raum. Nach Angaben dieser Organisationen vermittelt der Bericht ein genaues Bild der Herausforderungen, mit denen ländliche Gebiete konfrontiert sind, und hebt gleichzeitig die Chancen in diesen Regionen hervor.