Die neue Europäische Kommission wird einen eigenen Kommissar für Verteidigung und Verteidigung haben. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Rahmen einer Sicherheitskonferenz in Prag bekannt. Diese neue Position zielt hauptsächlich auf die gemeinsame Entwicklung und Produktion militärischer Ausrüstung innerhalb des EU ab und ausdrücklich nicht auf militärische Operationen der NATO.
Die Auswahl der neuen Kommissare wird ein komplizierter Prozess sein, bei dem Von der Leyen versuchen muss, eine Einigung über die Verteilung der Kommissare zu erzielen. Diese Vereinbarung sollte nicht nur die einzelnen Personen selbst betreffen, sondern auch die Zuweisung bestimmter Ressorts und die ausgewogene Vertretung verschiedener politischer Parteien.
Obwohl Von der Leyen die Letztverantwortung trägt, haben die Ministerpräsidenten der EU-Länder im Vorfeld einen großen informellen Einfluss auf die Ressortverteilung. Letztendlich muss das Europäische Parlament den vorgeschlagenen Kommissaren und der Aufgabenteilung zustimmen.
Eine der größten Hürden für Von der Leyen ist ihr Vorstoß für eine Kommission mit ausgewogenem Geschlechterverhältnis. Im Jahr 2019 gelang es ihr erstmals, ein Geschlechterverhältnis in der Kommission zu erreichen, doch das scheint nun deutlich schwieriger zu sein. Obwohl sie die Mitgliedstaaten aufforderte, sowohl einen männlichen als auch einen weiblichen Kandidaten zu nominieren, reichten die meisten Länder nur einen männlichen Kandidaten ein. Dadurch besteht die Gefahr, dass das Geschlechtergleichgewicht gestört wird.
Länder, die ihren derzeitigen Kommissar zur Wiederernennung nominiert hatten, mussten keinen zweiten Kandidaten einreichen. Dadurch wird die Zahl der nominierten Frauen weiter begrenzt. Darüber hinaus haben eine Reihe von Ländern starke Präferenzen für bestimmte Portfolios geäußert, insbesondere im wirtschaftsfinanziellen Bereich, was die Verhandlungen zusätzlich erschwert.
Ein weiteres Portfolio, das viel Aufmerksamkeit erhält, ist das der Landwirtschaft. Dieses Portfolio geht traditionell an ein kleineres EU-Land und wird oft als einer der weniger attraktiven Posten angesehen, spielt aber dennoch eine entscheidende Rolle bei der Verteilung von Subventionen und Regulierungen innerhalb des EU.
In diesem Jahr scheint der luxemburgische Minister Christophe Hansen, Mitglied der Mitte-Rechts-Europäischen Volkspartei (EVP), der Hauptkandidat für dieses Amt zu sein. Hansen ist einer der wenigen, der offen sein Interesse an dem Posten bekundet hat, was ihn zu einer wahrscheinlichen Wahl macht.