Im vergangenen Jahr aßen die Deutschen fast ein Viertel mehr Bio-Lebensmittel und kauften Bio-Lebensmittel im Wert von fast 15 Milliarden Euro. Deutschland selbst ist ein großer Produzent von Bio-Lebensmitteln, aber laut niederländischen Agrarexperten gibt es immer noch genügend Markt für importierte niederländische Bio-Lebensmittel.
Der Anteil von Bio-Ackerland in Deutschland stieg im vergangenen Jahr um 51 TP1T und 35.000 Erzeuger arbeiten auf rund 1,7 Millionen Hektar. Von der gesamten deutschen Landwirtschaft besteht 10% aus ökologischem Landbau. In den Niederlanden machen ökologische landwirtschaftliche Flächen fast 41 TP1T der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus.
Für niederländische Produzenten gibt es vor allem in Süddeutschland Chancen, sagen Agrarberater der niederländischen Botschaft in Berlin. Im Süden befinden sich mit Bio-Supermarktketten wie Alnatura, Dennree, Basic und ebl-naturkost vier der fünf größten Bio-Supermarktketten.
Im Jahr 2020 gaben die Deutschen 221 TP1T mehr für Bio-Lebensmittel aus. Der Umsatz mit Bio-Produkten stieg doppelt so stark wie der gesamte Lebensmitteleinzelhandel. Jedes Jahr werden in Deutschland durchschnittlich 144 Euro pro Person für Bio-Produkte ausgegeben. Das ist fast das Doppelte des EU-Durchschnitts.
Bemerkenswert ist das Umsatzwachstum von „anderen Geschäften“ mit einem Plus von 35% im Jahr 2020. Dazu gehören Reformhäuser, Country Stores, Webshops und Wochenmärkte. Die Corona-Pandemie sorgte hier für viel Bewegung. Beispielsweise stieg der Umsatz mit Abonnements für Bio-Gemüse um fast 50%.
Der ökologische Landbau spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Lebensmittel- und Agrarpolitik. Die Farm-to-Fork-Strategie des EU mit einem Anteil von 25% am ökologischen Landbau bis 2030 ist auch für Deutschland ein ehrgeiziges Ziel.
Im aktuellen Koalitionsvertrag von CDU / CSU und SPD wurde beschlossen, 20% der landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 biologisch anzubauen. Aber später in diesem Jahr wird es Bundestagswahlen geben, und die CDU und die SPD streiten sich immer noch um die Finanzierung einer umfassenden Agrarreform. Meinungsumfragen zufolge besteht eine gute Chance, dass Die Grünen im Herbst Regierungspartei wird.
Was in einem neuen Koalitionsvertrag festgelegt wird und wie die Farm-to-Fork-Strategie in Deutschland umgesetzt wird, ist noch verhandelbar, muss aber auf jeden Fall die EU-F2F-Kriterien erfüllen.