Die europäische Wettbewerbsbehörde steht kurz davor, den geplanten Zusammenschluss der beiden größten Schiffbauer der Welt in Südkorea zu blockieren. Laut EU ist die Fusion zwischen Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering und Hyundai Heavy Industries wettbewerbswidrig und sollte gestoppt werden.
Das europäische Veto wird das erste sein, seit Brüssel vor mehr als zwei Jahren eine Fusion zwischen der indischen Tata Steel (inklusive Hoogovens) und dem deutschen Thyssenkrupp verhindert hat. Die EU ist dagegen, wenn durch Fusionen wirtschaftliche Supermächte entstehen, die marktbeherrschend werden, was die Preise für die Verbraucher in die Höhe treiben kann.
Besonders besorgt soll Brüssel die marktbeherrschende Stellung der beiden südkoreanischen Schiffbauer auf dem Markt für den Transport von verflüssigtem Erdgas sein, gerade jetzt, wo die europäischen Energiepreise stark steigen. Die beiden Unternehmen dominieren den Markt für den Bau von Schiffen für den Transport von unterkühltem Flüssigerdgas.
Der geplante Zusammenschluss wurde erstmals 2019 angekündigt. Brüssel hatte die Unternehmen aufgefordert, Lösungen zu finden, um wettbewerbsrechtliche Bedenken auszuräumen. Hyundai hatte vorgeschlagen, die Preise für Tanker vorerst nicht zu erhöhen, aber dieses Angebot blieb erfolglos.
Die Fusion wurde bereits von den Aufsichtsbehörden in Singapur, China und Kasachstan genehmigt, benötigt aber noch grünes Licht von den Behörden in den Vereinigten Staaten und Europa. Ein EU-Beamter sagte, die Blockierung der Fusion würde dazu beitragen, die europäischen Verbraucher davor zu schützen, höhere Gaspreise zu zahlen. Die EU ist der drittgrößte Flüssiggasimporteur der Welt.