Große Fischsterblichkeit in der spanischen Lagune durch Innereien von Schweinezüchtern

Das massive Fischsterben in einem Naturschutzgebiet im Südosten Spaniens wird durch die kürzlich erweiterten Schweinefarmen verursacht. Zudem ist die Verschmutzung des Mar Menor, einer Salzwasserlagune in der Region Murcia, größer als bisher angenommen.

Durch das explosionsartige Wachstum der Schweinefleischexporte nach China hat die Zahl der Schlachthöfe in Spanien in den letzten Jahren stark zugenommen. Obwohl lokale Schweinezüchter behaupten, mit ihren Abfällen richtig umzugehen, zeigen neue Untersuchungen, dass viele kontaminierte Abfälle im spanischen Naturschutzgebiet landen.

Vor fünf Jahren beschwerten sich Umweltverbände erstmals über die „grüne Suppe“, zu der der See geworden war. Nitrat und Phosphat würden über nahegelegene Farmen ins Wasser gelangen.

Ihre neue Studie argumentiert, dass die Schweinefarmen der Region für 17 Prozent des Stickstoffs im Aquifer verantwortlich sind, einer Schicht im Boden, entlang derer das Wasser in den See fließt.

Außerdem liegen den Forschern Drohnenbilder vor, die zeigen, dass Landwirte die Schweineabfälle auf schädliche Weise verarbeiten. Normalerweise sollte der Abfall in versiegelten und wasserbeständigen Gruben gelagert werden. Aber das Filmmaterial zeigt, dass das Abwasser aus den Güllegruben spritzt und direkt in den See abfließt.

Interporc Spanien, eine Organisation, die den Schweinesektor vertritt, betont, dass die Branche große Anstrengungen unternehme, um die Umwelt zu schonen, und bedauert die allgemeinen Aussagen über die Schweineindustrie.

Aktivisten glauben jedoch, dass diese Bemühungen nicht ausreichen und gingen letzte Woche in mehreren spanischen Städten auf die Straße. Sie glauben, dass „Murcia nicht die Toilette Europas werden sollte“.