China hebt Antidumpingzölle auf Gerste aus Australien auf. Im Gegenzug verzichtet Australien auf seinen Anspruch gegenüber der Welthandelsorganisation. Das gab die WTO in Genf bekannt.
Die Handelsbeziehungen zwischen Australien und China tauen auf, was auch den bisher eingefrorenen Agrarexporten zugute kommt.
Die Entspannung erfolgt im Vorfeld eines großen Besuchs des neuen australischen Premierministers Anthony Albanese in Peking. Dafür steht noch kein Termin fest und es ist noch unklar, ob es sich um einen (außerordentlichen) Staatsbesuch oder einen (regelmäßigen) Arbeitsbesuch handelt.
Für die australische Landwirtschaft ist ein Tauwetter in den Kühlhandelsbeziehungen eine willkommene Entwicklung. China war früher ein wichtiger Markt für australisches Getreide, insbesondere Gerste.
Seit letztem Jahr ist in Australien eine neue Labour-Regierung an der Macht. Anfang des Jahres hatte China bereits damit begonnen, australische Kohle und andere Rohstoffe wieder zu importieren.
Vor drei Jahren verhängte China hohe Geldstrafen gegen australische Milch- und Agrarimporte und reagierte damit verärgert auf Australiens Bitte um eine Untersuchung des Ursprungs des Coronavirus, das vermutlich aus China stammt. Dadurch kam der Handel praktisch zum Erliegen.
Die politischen Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten in den letzten Jahren aufgrund mehrerer Probleme erheblich zugenommen.
Beispielsweise sind die Chinesen nicht erfreut darüber, dass sich Australien der Flotte der US-Marine in asiatischen Gewässern angeschlossen hat, um die Ausweitung des chinesischen Einflussbereichs in Richtung Taiwan und die Philippinen einzudämmen. Auch die Europäische Union ist in das Fahrwasser der amerikanisch-chinesischen Handelskonfrontationen geraten.