Die Niederlande prangern die Abneigung Russlands gegen die Rechtsstaatlichkeit an, hoffen aber weiterhin

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Die niederländische Regierung glaubt, dass sich Russland zunehmend von der internationalen Rechtsordnung abwendet, aber die Kontakte zu Moskau pflegen will. Außenminister Stef Blok (VVD) schreibt dies in einem Schreiben an das Parlament über die neue niederländische Russlandpolitik. Er spielt hart in Russland.

Der Brief beschreibt, wie die Niederlande ihre Beziehungen zu Russland in den kommenden Jahren gestalten wollen, während die beiden Länder derzeit eine extrem kalte Beziehung haben. Die derzeitige Beziehung hat ihren Ursprung im Jahr 2013, dem russisch-niederländischen Freundschaftsjahr.

Vor weniger als sieben Jahren tranken Präsident Putin und König Willem-Alexander noch ein Bier, aber bald darauf ging zwischen den beiden Ländern alles schief. Von Menschenrechtsverletzungen bis zur Abholung des zweiten Mannes in der russischen Botschaft. Es folgten die russische Annexion der Krim, der Krieg in der Ostukraine, MH17 und Syrien. Seitdem haben die Niederlande mit Russland zu kämpfen.

In seinem Brief an das Repräsentantenhaus sagt Blok, dass Russland versucht, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gegeneinander auszuspielen und die NATO zu schwächen. Die Niederlande werden sich für eine Kombination aus "Druck und selektiver Zusammenarbeit" in ihrer Außenpolitik entscheiden. Die Niederlande wollen mit dem Land in Kontakt bleiben, weil es immer noch gemeinsame Interessen gibt, wie die Bekämpfung des Terrorismus, des organisierten Verbrechens und der Verbreitung von Atomwaffen, aber auch die Bekämpfung des Klimawandels.

Im Jahr 2015 gab die damalige Regierung zudem ein Policy Letter zu Russland heraus. Zu der Zeit, als geschrieben wurde, schien sich Russland offen von der internationalen Rechtsordnung, den Menschenrechten und der europäischen Sicherheit abzuwenden. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren fortgesetzt, sagt Blok.

Die neue Strategie für das niederländische Russland wurde auf Antrag der Zweiten Kammer ausgearbeitet. Blok verweist unter anderem auf Spionageaktivitäten Russlands und die Verbreitung von Desinformationen auf digitalem Wege. Beispielsweise versuchten russische Hacker 2018, die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag zu hacken.

Insbesondere aufgrund der Untersuchung der russischen Beteiligung an den Schüssen auf die MH17 sind die Niederlande laut Blok "ein interessantes Ziel" für russische Spionage.