Die Schweiz kürzt die Unterstützung der Landwirte für mehr Geld für die Verteidigung

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Die Schweizer Regierung plant eine Anpassung des aktuellen Haushalts, die Kürzungen auch in der Landwirtschaft erfordern wird. Das Schweizer Parlament drängt auf ein Sparpaket von fast vier Milliarden Euro. Einen wesentlichen Beitrag leistet der Agrarsektor mit Einsparungen von rund einer Viertelmilliarde, unter anderem durch Kürzungen der Direktzahlungen an Landwirte. 

Die Schweizer Landwirtschaft ist in hohem Maße auf staatliche Unterstützung angewiesen, vor allem aufgrund der hohen Kosten einer nachhaltigen Landwirtschaft und der schwierigen regionalen Bedingungen des Landes.

Nach Angaben der Regierung in Bern ist die Umkehr notwendig, um aufgrund der veränderten internationalen Sicherheitslage andere Ausgaben, etwa für die Verteidigung, zu erhöhen. Es gibt bereits Forderungen, Altenpflege, Entwicklungshilfe und die Landwirtschaft zu schonen. Dies führt zu Spannungen zwischen politischen Parteien und verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Bauernorganisationen.

Schweizer Bauern reagieren wütend auf die Sparpläne und haben in verschiedenen Teilen des Landes mit Protesten und Traktordemonstrationen mobilisiert. Landwirte weisen darauf hin, dass ihre Kaufkraft in den letzten Jahren bereits stark zurückgegangen sei, unter anderem aufgrund steigender Kosten und niedriger Marktpreise für Agrarprodukte wie Milch.

Ein wichtiger Einwand der Landwirte ist, dass die Kürzungen dem Streben nach Ernährungssicherheit und nachhaltiger Landwirtschaft zuwiderlaufen. Sie kritisieren eine ihrer Meinung nach „falsche Agrarpolitik“, bei der widersprüchliche Vorschriften und niedrige Preise sie in die Enge treiben. 

Letzte Woche wurde der Schweizer Regierung eine Petition mit 65.000 Unterschriften vorgelegt, in der die Rücknahme wichtiger Kürzungen gefordert wird. Sie wollen außerdem, dass die Preise für landwirtschaftliche Produkte besser an den Produktionskosten ausgerichtet werden

Diese Schweizer Aktionen kommen nicht von ungefähr: Letztes Jahr haben Landwirte in anderen europäischen Ländern wie Deutschland und Frankreich aus Unzufriedenheit mit der nationalen Agrarpolitik Maßnahmen ergriffen. Dann blieb es ruhig in Schweizer Agrarkreisen. Schweizer Agrarverbände wie der Schweizer Bauernverband (SBV) haben sich nun gegen mögliche Kürzungen aufgelehnt.

Schweizer Landwirte drohen sogar mit einer Eskalation ihrer Proteste, einschließlich möglicher Blockaden mit Traktoren in städtischen Gebieten. Sie fordern nicht nur die Aufrechterhaltung der Subventionen, sondern auch Reformen, die einen fairen Preis für ihre Produkte rechtfertigen, damit ihre Unternehmen überlebensfähig bleiben.