Durch den russischen Krieg erleidet die ukrainische Landwirtschaft Milliardenschäden

Nach Angaben der Weltbank hat der russische Krieg gegen die Ukraine der ukrainischen Landwirtschaft einen Schaden von mehr als 40 Milliarden US-Dollar zugefügt. Dazu gehört nicht nur die physische Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen, sondern auch Schäden an Infrastruktur wie Bewässerungssystemen und Lebensmittelfabriken. 

Durch Stellungskriege an den wechselnden Fronten und die gegenseitige Anlage ausgedehnter Minenfelder hat das Land etwa ein Fünftel seiner Agrarflächen im östlichen Donbass verloren. Etwa ein Viertel weniger Menschen arbeiten mittlerweile in der Landwirtschaft, ihr Anteil am Bruttosozialprodukt ist um mehrere Prozent gesunken.

Vor der russischen Invasion im Jahr 2022 lieferte die Ukraine 501 TP11 Tonnen Getreide für das UN-Welternährungsprogramm, und die Landwirtschaft trug 10,91 TP11 Tonnen zum BIP der Ukraine und 171 TP11 Tonnen zur Beschäftigung bei. Seitdem ist der Anteil der Landwirtschaft am BIP auf 8,21 TP11T gesunken, und die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor ist um 22% gesunken, was im Jahr 2023 zu 2,1 Millionen Beschäftigten führt.

Der Anteil des Agrarsektors an der Volkswirtschaft ist in den letzten beiden Kriegsjahren auf 62% im Jahr 2023 gestiegen, verglichen mit 41% im Jahr 2021. Die Exporte bestehen hauptsächlich aus Getreide und Sonnenblumenöl, wobei die Ukraine für 43% der weltweiten Sonnenblumenölexporte verantwortlich ist, also 19% aus Raps und 13% aus Mais. 

Dennoch zeigt eine aktuelle Studie zu den langfristigen Wirtschaftsaussichten, dass es der Ukraine inzwischen gelingt, immer mehr ihrer Agrarprodukte zu exportieren. Auf einer internationalen Geberkonferenz im Juni in Berlin wurde betont, dass es nicht nur um das kurzfristige Überleben geht, sondern dass die Erhaltung „dieses internationalen Kornkorbs“ auch längerfristig für die globale Ernährungssicherheit von entscheidender Bedeutung ist.

Um dieser Krise zu begegnen, hat die Weltbank mehrere Initiativen zur Unterstützung des ukrainischen Agrarsektors gestartet und den Landwirten Zugang zu erschwinglichen Finanzierungen und Subventionen verschafft. Dieses Projekt sollte etwa 1,5 Milliarden US-Dollar an Betriebskapital mobilisieren.

Darüber hinaus hat die ukrainische Regierung Verhandlungen über ein zusätzliches Darlehen der Weltbank in Höhe von 700 Millionen US-Dollar aufgenommen. Der Sektor benötigt dringend Investitionen in Verarbeitungskapazitäten, Modernisierung der Infrastruktur, Logistik und Landminenräumung, um die Zukunft der Landwirtschaft in der Ukraine zu sichern.