Güllegesetz auf die Zeit nach den Landtagswahlen verschoben

In Deutschland hat der Oberste Gerichtshof ein wichtiges Urteil zum Düngemittelgesetz gefällt, das erhebliche rechtliche und politische Auswirkungen hat. Auf höchster Ebene wurde nun festgestellt, dass die Bundesregierung zu Recht die Zahl und Größe der schutzbedürftigen Menschen erhöht hat. Dies hat zur Folge, dass in solchen „Faulgebieten“ weniger oder gar kein Mist ausgebracht wird.

Das Urteil unterstreicht die Notwendigkeit eines weiteren Grundwasserschutzes und bestätigt die Notwendigkeit einer strikten Einhaltung von Umweltstandards durch den Agrarsektor. Erst letzte Woche hat die Europäische Union klargestellt, dass sie strenger gegen die Nitratbelastung von Böden und Trinkwasser vorgehen wird. Letzte Woche leitete Brüssel Vertragsverletzungsverfahren gegen Irland, Flandern und Österreich ein.

Das deutsche Düngemittelgesetz sorgt seit vielen Jahren für heftige Debatten, nicht nur zwischen Natur- und Umweltschützern und Agrarverbänden, sondern auch zwischen politischen Parteien und zwischen dem Bund und den sechzehn Bundesländern. Auch aufgrund dieser Pattsituation ist der Kampf gegen die Nitratverschmutzung seit Jahrzehnten praktisch zum Stillstand gekommen. Erst als die Europäische Union schließlich mit Millionenstrafen drohte, änderte sich dies.

Der Oberste Gerichtshof hat nun entschieden, dass nicht nur die derzeitigen „roten Gebiete“ erhalten bleiben müssen, sondern auch, dass die Güllevorschriften verschärft werden müssen, um die Wasserqualität wirksam zu schützen. Die deutsche Mitte-Links-Koalition hat hierzu bereits Vorschläge vorgelegt. Schon bald müssen Landwirte ihren Misteinsatz messen und verfolgen und so weit wie möglich verhindern, dass Schadstoffe in die Umwelt gelangen.

BMEL-Landwirtschaftsminister Cem Özdemir steht daher vor einer schwierigen Aufgabe. Seine Verschärfungsmaßnahmen stoßen bei verschiedenen Bundesländern und Agrarorganisationen auf heftigen Widerstand. Die Kritik konzentriert sich vor allem auf die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Umsetzbarkeit der strengeren Regeln für landwirtschaftliche Betriebe.

Özdemir erwägt nun, seine neuen Düngemittelregeln um mehrere Monate zu verschieben, möglicherweise wegen der Landtagswahlen im September. Dann werden drei Staaten mit einem starken landwirtschaftlichen Hintergrund zur Wahl gehen, und die politische Sensibilität zu diesem Thema ist hoch. 

Die Verschiebung soll Raum für weitere Verhandlungen und Anpassungen schaffen, um eine breitere Unterstützung im Vermittlungsausschuss zu schaffen. Vertreter der Länder und des Bundes versuchen, einen Kompromiss zu finden. Dieser Prozess ist komplex und zeitaufwändig, aber entscheidend für die Suche nach einer nachhaltigen Lösung.