Noch immer empfindliche Verluste in der deutschen Fleischindustrie

Die deutsche Fleischwirtschaft durchlebt nach wie vor schlechte Zeiten. Noch immer leiden die großen Schlachthöfe stärker als die kleineren Schlachthöfe unter der sinkenden Nachfrage nach Schweinefleisch und den steigenden Kosten.

Auch die fleischverarbeitenden Betriebe entwickelten sich laut den jährlichen Top Ten der Deutschen Ernährungszeitung nicht mehr so positiv wie zuvor.

Zu den anhaltenden Corona-Problemen und Exportbeschränkungen durch die Afrikanische Schweinepest kommen derzeit noch die Kosteneffekte des Krieges in der Ukraine hinzu. Die historisch hohen Preise für Rindfleisch konnten nur wenige Fleischunternehmen kompensieren. 

Die Liste der 100 größten deutschen Unternehmen der Fleischwirtschaft zeigt, dass Marktführer Tönnies deutliche Einbußen bei Umsatz und Menge hinnehmen muss. Westfleisch kam besser als Vion (Platz 4) durch die Krise und stieg auf Platz 3 der umsatzstärksten Industrieunternehmen auf.

Während der Fleischkonsum wieder zurückgeht, wächst die deutsche Geflügelbranche. Geflügelmetzger Rothkötter (Platz 5) meldet sogar ein Umsatzplus von 20 Prozent. Geflügelspezialist Geti Wilba (Platz 8) wächst nach der Übernahme von Apetio Convenience um 87 Prozent. 

Die Fleischfabriken des Lebensmitteleinzelhandels haben 2021 einen Dämpfer bekommen. Nur Edeka Südwest Fleisch verkauft 11 Prozent mehr. Brandenburg verliert 5 Prozent. Auch die Umsätze bei den Wurstherstellern gehen überwiegend zurück. Unter den Top 10 legte Egetürk, Anbieter türkischer Fleischwaren, sogar um 23 Prozent zu. www.lebensmittelzeitung.net.