Die westlichen Industrieländer sind der Meinung, dass umweltschädliche Agrarsubventionen abgeschafft werden sollten. Auf ihrem alle sechs Jahre stattfindenden Gipfel zu globalen Ernährungssystemen drängten die OECD-Länder auf eine länderspezifische Studie über Agrarsubventionen, die schädliche Klima- und Umweltauswirkungen aufrechterhalten.
Während der OECD-Bericht feststellt, dass das EU die „grüne“ Landwirtschaft im Jahr 2021 mit der neuen Obergrenze fördern wird, heißt es auch, dass die derzeitigen Öko-Regelungen nicht ausreichen werden. Die Wissenschaftler empfehlen das EU, um klima- und umweltbelastende Emissionen (sprich: Bußgelder und Emissionssteuern) zu „bepreisen“.
Der OECD Food Summit weist auch darauf hin, dass viele Regierungen und viele internationale Organisationen wie das EU ihre Forschungs- und Innovationszuschüsse in den letzten Jahren gekürzt haben.
In den nächsten zehn Jahren muss auch mehr gegen die Lebensmittelverschwendung getan werden, sowohl in der Produktion als auch in der Verarbeitung in der Landwirtschaft und Produktion sowie weiter unten in der Lebensmittelkette. Die OECD-Experten sagen, dass das globale Ernährungssystem nur funktionieren kann, wenn es nachhaltig ist und nicht mit den internationalen Millenniums-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen kollidiert.
In der Abschlusserklärung ihres Pariser Gipfels heißt es, dass sich die Weltbevölkerung im nächsten Jahrzehnt der Zehn-Milliarden-Grenze nähern wird, dass die Nachfrage nach Nahrungsmitteln steigen wird, die Landwirtschaft aber „mit weniger mehr erreichen“ muss. Es wird erwartet, dass weniger Anbauflächen zur Verfügung stehen (und mehr Vertical Farming) und weniger Arbeitskräfte beschäftigt werden (und mehr Maschinen, Digitalisierung und Robotisierung).
Als Folge solch drastischer Veränderungen müssen Landwirte auf der ganzen Welt bedenken, dass ein Teil ihres Einkommens auf andere Weise ergänzt werden muss.
Die Empfehlungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit sind für die 38 angeschlossenen Industrieländer nicht bindend, haben aber großen Einfluss auf viele nationale und europäische Politikvorbereitungen. Die künftige Landwirtschafts- und Ernährungsstrategie steht nächste Woche auch ganz oben auf der Agenda des heute beginnenden internationalen COP-Klimagipfels in Sharm-el-Sheikh, Ägypten.