Schweizer Kanton Wallis nimmt Wolfsjagd auf Almwiesen wieder auf

Jäger im Schweizer Kanton Wallis haben am Dienstag in der Nähe des Goms einen Wolf erschossen. Die kantonalen Behörden hatten dafür zuvor eine Schießbewilligung ausgestellt. Seit Beginn der Beweidung in den Alpen kommt es regelmäßig zu Angriffen von Wölfen auf die Schafherden. Vor zwei Wochen waren mehr als zehn Schafe getötet worden.

Nach Angaben des Kantons Wallis wurden die kürzlich gelockerten Anforderungen des nationalen Jagdgesetzes erfüllt, um die Jagd auf den geschützten Wolf zu ermöglichen. Das kann nun Rinder wie Wölfe töten, die in abgeschirmten gebieden (mit Zäunen) oder in steilen felsigen gebieden, die nicht eingezäunt werden können, grasen.

Bisher konnten Wölfe nur getötet werden, wenn in kürzester Zeit eine große Anzahl von Tieren angegriffen worden war. In den letzten 15 Jahren soll das Departement Wallis nur fünf Mal einen Wolf gejagt haben. In den letzten Monaten drängen Schweizer Bauern und Dorfbewohner verstärkt auf die frühere und häufigere Beseitigung von Wölfen, die Nutztiere schädigen.

Im Wallis sollen Wölfe allein im Juli mindestens 35 Schafe getötet haben. Die örtlichen Behörden beantragten deshalb am Dienstag, einen oder mehrere Wölfe erschießen zu dürfen. Auch in den Kantonen Bern, Graubünden und Waadt wächst der Widerstand der einheimischen Bevölkerung gegen den Wolf.

Vor einer Woche hatte der Kanton Graubünden angekündigt, nach zahlreichen Angriffen auf Nutztiere auf mehreren Alpweiden mindestens einen Wolf zu töten. Der Kanton Waadt hat am Montag beim Bund beantragt, nach mehreren bestätigten Angriffen auf Nutztiere im Waadtländer Jura zwei junge Wölfe erschießen zu dürfen.