Spannungen auf den Getreidemärkten durch Überschwemmungen in Westchina

Die internationalen Getreidemärkte haben in der vergangenen Woche angespannt auf die großen globalen Wetterunterschiede und die möglichen Folgen für die Getreideernten reagiert. Dies führte unter anderem bei Weizen und Mais erneut zu höheren Notierungen. Chinesische Beamte machen beruhigende Aussagen über die Überschwemmungen in der Lebensmittelprovinz Henan.

Die Getreideernte im Nordwesten der USA erlebt bereits die größte und schwerste Dürre der letzten Jahrzehnte. Außerdem wüten vielerorts Waldbrände, die Teile der Ernte vernichten. Auch im Maisproduzenten Brasilien stehen die Ernten unter Druck, und in China werden landwirtschaftliche Flächen durch Überschwemmungen zerstört.

Die chinesische Zhengzhou Commodity Exchange, die hauptsächlich Rohstoff-Futures handelt, sagte am Mittwoch, dass ihr Betrieb nicht beeinträchtigt sei und normal funktioniere. Allenfalls würde es aufgrund von Transportproblemen zu Verzögerungen kommen.

Analysten sagen voraus, dass Chinas Überschwemmungen die Lebensmittelpreise beeinflussen könnten, da Henan etwa 301 TP1 t der Weizenernte des Landes ausmacht und mit einer Bevölkerung von fast 100 Millionen die drittgrößte Provinz ist.

Laut einem Bericht von Nomura Holdings Inc. Getreidepreise könnten in den kommenden Wochen aufgrund von Lieferengpässen und Transportunterbrechungen steigen, wobei diese Auswirkungen nur vorübergehend sein würden.

Nach den schweren Überschwemmungen in der chinesischen Metropole Zhengzhou ist die Zahl der Toten auf 51 gestiegen. Es entsteht ein Schaden von 8,5 Milliarden Euro, berichtet das chinesische Staatsfernsehen. Außerdem ist das Ende noch nicht in Sicht.

Für die sintflutartigen Regenfälle ist der Taifun In-Fa verantwortlich, der sich derzeit der Ostküste Chinas nähert und auch tiefer im Landesinneren das Wetter beeinflusst. In-Fa ist bereits der sechste Taifun, der China in diesem Jahr heimgesucht hat und wird voraussichtlich am Sonntag an der Küste der Provinzen Zhejiang und Fujian auf Land treffen.

Zhengzhou, eine Stadt mit mehr als 9 Millionen Einwohnern in der zentralchinesischen Provinz Henan, wurde seit Dienstag von den stärksten Regenfällen seit Jahrzehnten heimgesucht. Dadurch füllte sich unter anderem das U-Bahn-Netz teilweise, wodurch Hunderte von Menschen in überfluteten U-Bahnen eingeklemmt wurden. Auch viele Straßen stehen unter Wasser.