BayWa und deutsche Banken einigen sich auf Umstrukturierung und Millionenkredite

Der deutsche Agrarkonzern Baywa hat mit Banken und Aktionären eine Vereinbarung zur Verlängerung und Ausweitung der finanziellen Unterstützung getroffen. Das Unternehmen erhält eine Kapitalerhöhung um 150 Millionen Euro und eine Verlängerung der bereits in diesem Jahr geschlossenen Stillhaltevereinbarungen. 

Zusammen mit der Kapitalerhöhung und abzüglich der Rückzahlung eines bisherigen Darlehens fließen der Baywa AG rund 300 Millionen Euro an neuen Mitteln zu. Der Vollzug des Verkaufs ist unter anderem von bestimmten aufschiebenden Bedingungen, etwa von Kartellbehörden, abhängig. Dies wird voraussichtlich bis zum Ende des ersten Quartals 2025 abgeschlossen sein.

Die BayWa, Deutschlands größter Agrarhändler, spielt eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und Ernährungsversorgung im Süden und Osten Deutschlands. Allerdings kämpft das Unternehmen nach einer großen (teilweise gescheiterten) Expansion, bei der es in den vergangenen zehn Jahren vor allem auf Kredite und Kredite angewiesen war, mit einer Schuldenlast in Milliardenhöhe.

Zur Neuorganisation wird die österreichische Baywa-Tochter veräußert. Das Aktienpaket geht für 176 Millionen Euro an die (deutsche) RWA-Genossenschaft. Diese Genossenschaft ist mit 28,3 Prozent zweitgrößter Aktionär der BayWa.

Auch der niederländische Getreide- und Sojahändler Cefetra und der neuseeländische Obstproduzent T&G Global (Turners & Growers) stehen zum Verkauf. Die Windenergieprojekte der BayWa müssen innerhalb von zwei Jahren veräußert werden. Der Umstrukturierungsplan sieht den Abbau von rund 1.300 ihrer knapp 8.000 Arbeitsplätze vor, außerdem plant die BayWa die Schließung von 26 ihrer derzeit 400 Standorte.