China leitet Dumpinguntersuchung gegen französischen Cognac ein

China hat ein Antidumpingverfahren gegen Importe von französischem Cognac aus EU-Ländern eingeleitet. Die Behörden in Peking geben an, dass sie dies auf Wunsch chinesischer Getränkeimporteure tun. Betroffen von dieser Untersuchung sind alkoholische Getränke wie Cognac, die in Behältern von weniger als 200 Litern nach China kommen.

Im Außenhandel bedeutet Dumping, dass ein Produkt unter seinem Produktionspreis verkauft wird, was gegen internationale Handelsregeln verstößt.

Cognac ist die am meisten importierte Spirituose in China und kommt hauptsächlich aus Frankreich. Die Einleitung der chinesischen Untersuchung erfolgt nur vier Monate, nachdem die Europäische Union eine Dumpinguntersuchung zum Import chinesischer Elektroautos eingeleitet hat. Brüssel warnte bereits damals vor möglichen chinesischen Vergeltungsmaßnahmen.

Besonders betroffen von der Untersuchung dürften französische Unternehmen sein, die in China über einen wichtigen Absatzmarkt verfügen. Da die französische Regierung von Emmanuel Macron damals die Elektroauto-Forschung stark unterstützte, glauben einige Analysten nicht, dass der Cognac-Test ein Zufall war.

Zusätzlich zu den EU-Ermittlungen hat Frankreich eigene Schritte unternommen, um in Europa hergestellte Produkte zu fördern. Kaufzuschüsse für Elektrofahrzeuge werden bald begrenzt, so dass sie für die meisten in China hergestellten Autos aufgrund ihrer Umweltverträglichkeit nicht mehr gelten können.

In der Vergangenheit hat China ähnliche Schritte gegen Australien unternommen, als die Beziehungen zwischen Canberra und Peking angespannt waren. Damals verhängte China Maßnahmen gegen australische Milch- und Fleischprodukte. Seit letztem Jahr haben sich die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern erneut verbessert.