Der fast bankrotte deutsche Agrarkonzern BayWa schickt zwei Top-ieden weg

Der Aufsichtsrat des deutschen Agrarkonzerns Baywa hat beschlossen, die beiden ranghöchsten Vorstände, CEO Marcus Pöllinger und CFO Andreas Helber, vorzeitig auszuwechseln. Mit dieser Entscheidung soll dem Unternehmen ein Neuanfang ermöglicht und die aktuelle Krise überwunden werden. 

Aufgrund finanzieller Probleme steht die BayWa derzeit vor einem großen Umbau, darunter eine schwere Belastung von mehreren Milliarden Euro. Pöllinger und Helber werden ihre Positionen Ende Oktober 2024 und damit deutlich vor ihrem ursprünglichen Austrittstermin verlassen.

Die finanziellen Probleme der BayWa, die in Branchen wie Landwirtschaft, Baustoffe und erneuerbare Energien tätig ist, sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter stark steigende Zinskosten und eine höhere Steuerlast. Dies führte im Jahr 2023 zu einem Verlust von fast 100 Millionen Euro.

Um die Zukunft der BayWa zu sichern, besteht dringender Bedarf an zusätzlicher Finanzierung. Der Konzern hat nun ein Rettungspaket in Höhe von rund 550 Millionen Euro erhalten, größtenteils von seinen beiden größten Aktionären, der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs AG (BRB) und der österreichischen Raiffeisen Agrar Invest (RAIG). Dieser Betrag setzt sich aus einer Kombination aus Vermögensverkäufen, Komponenten und anderer finanzieller Unterstützung zusammen.

Restrukturierungsexperten sagen, dass Baywa „unter bestimmten Umständen saniert werden kann und mittelfristig seine operative Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität wiederhergestellt werden kann“. Dies bedeutet, dass dies nur möglich ist, wenn eine zusätzliche Finanzierung von einer halben Milliarde Euro (von Staat, Banken und Aktionären?) vorhanden ist.

Darüber hinaus hat die BayWa einen Restrukturierungsplan auf den Weg gebracht, bei dem sich das Unternehmen auf Kernaktivitäten mit Wachstumspotenzial wie den internationalen Handel mit Getreide und nachhaltiger Energie konzentriert. Dieser Plan soll die langfristige finanzielle Gesundheit des Unternehmens wiederherstellen. Die Aktionäre unterstützen diesen Umstrukturierungsplan, aber das Unternehmen ist möglicherweise noch nicht aus der Gefahrenzone.