Der dänische Agrarmulti Danish Agro hat angekündigt, die Pläne zum Bau einer neuen Fabrik in China aufzugeben. Ursprünglich war der Standort größtenteils für die Rohstoffgewinnung für die Schweineindustrie in Russland vorgesehen.
Danish Agro kündigte vor drei Jahren an, dass seine Tochtergesellschaft Volimix in China Vitamine und Mineralstoffe für internationale Schweinefleischproduzenten, darunter auch in Russland, produzieren werde. Zuerst wurde dieser Plan auf Eis gelegt, jetzt wurde er endgültig verworfen.
Vor der russischen Invasion in der Ukraine erzielte Vilomix bedeutende Verkäufe nach Russland. Der dänische Molkereiriese hat nun angekündigt, sich komplett aus dem Handel mit Russland zurückzuziehen. Danish Agro sagt, man habe erkannt, dass Investitionen auf dem russischen Markt angesichts der anhaltenden Spannungen und Sanktionen zwischen Russland und dem Westen Risiken bergen.
Der Rückzug aus dem Handel mit Russland markiert einen bedeutenden Richtungswechsel für Danish Agro, das zuvor ein wichtiger Akteur auf dem russischen Markt war, insbesondere im Bereich Milchprodukte.
Diese Entwicklungen führten auch zu einer Umstrukturierung innerhalb des Unternehmens, einschließlich des Ausscheidens des Vorstandsvorsitzenden. Jorgen Nikkelsen hat angekündigt, dass er sich im nächsten Jahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird. Der Abgang des Vorstandsvorsitzenden wird wahrscheinlich eine neue Ausrichtung des Unternehmens einläuten.
Jørgen H. Mikkelsen ist seit 1986 im Vorstand von Danish Agro und wurde 1995 zum Vorsitzenden gewählt. Er hatte daher die politische Führung des Unternehmens bei der Transformation von einem lokalen Player zu einem der größten Rohstoffunternehmen Europas inne. Der Vorstand von Danish Agro besteht aus sechs Landwirten, einem Arbeitnehmervertreter und zwei externen Vorstandsmitgliedern.
Jørgen H. Mikkelsen ist ein ausgebildeter Landwirt und auf einem Bauernhof in der Nähe von Køge geboren und aufgewachsen. Im Alter von 22 Jahren ließ er sich auf einem kleinen Anwesen nieder. Ebenso wie das von ihm geleitete Rohstoffunternehmen beteiligte es sich ebenfalls an der Strukturentwicklung und verfügt mittlerweile über 500 Hektar Weizen- und Rapsanbau.