Die deutsche Milchwirtschaft beklagt eine rückläufige Milchproduktion

Die deutsche Milchwirtschaft ist mit der rückläufigen Milchproduktion unzufrieden. Obwohl es Rekordpreise gibt, führt dies noch nicht zu einer Steigerung der Produktion. Der Verband Deutscher Milchverarbeiter gibt an, dass die Milchmenge immer noch um 2,1 Prozent niedriger ist als im Vorjahr.

Deutsche Landwirte erhielten im ersten Halbjahr dieses Jahres durchschnittlich 47 Cent/kg, 10 Cent mehr als im zehnjährigen Durchschnitt. Viele Milchverarbeiter zahlen derzeit sogar mehr als 50 Cent, insbesondere im Süden Deutschlands.

Derzeit beliefern mehr als 48.000 Milchbauern in Deutschland die Industrie mit rund 31 Millionen Tonnen Rohmilch pro Jahr. Die Verarbeiter rechnen in den kommenden Jahren mit einem weiteren Produktionsrückgang von 5 bis 7 Prozent. Rohstoffknappheit bereitet vielen Verarbeitern große Probleme und führt mitunter zu Betriebsstillständen.

Nach Angaben der Molkereien sind „grüne Probleme“ einer der Gründe, warum Milchbauern zurückhaltend sind, in den Ausbau ihrer Kapazitäten zu investieren. Das neue Tierschutzgesetz in Deutschland verbietet das Anbinden von Milchvieh. Die Branche fordert eine lange Übergangsfrist. 

Auch die Milchwirtschaft steht aufgrund der Rekordpreise für Butter unter Druck: Butter ist teurer denn je. Dennoch wurde im vergangenen Jahr 3,2 Prozent weniger Butter produziert (und weniger importiert). Die Branche hat Schwierigkeiten, Lieferverträge zu erfüllen. Das Versenden von Mahnschreiben nütze nichts, wenn es zu Rohstoffengpässen käme, stellte ein Beamter fest. 

Darüber hinaus verändert eine weitere Entwicklung den Mangel an Milchfett: „Die Lichtwelle ist vorbei“, heißt es beim Molkereiverband. Die Verbraucher entschieden sich erneut für Milchprodukte mit natürlichem Fettgehalt. Dies bedeutet jedoch, dass bei vielen Rezepten der Bedarf an Milchfett steigt und den Butterfabriken weniger übrig bleibt.