In den Niederlanden wird erwartet, dass das mittlere Einkommen in der Landwirtschaft und im Gartenbau im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2023 zurückgeht, aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt liegt. Vor allem die Massentierhaltung musste zuletzt Einbußen hinnehmen.
Nach Schätzungen der Universität Wageningen liegt das Durchschnittseinkommen für den gesamten Agrarsektor bei etwa 109.000 Euro pro Arbeitsplatz. Das sind 10.000 Euro oder 8% weniger als im Vorjahr, aber immer noch 20.000 Euro mehr als im Fünfjahresdurchschnitt.
Wie auch im Jahr 2023 gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen. Vor allem die Einkommen der Schweinehalter dürften schrumpfen, und zwar um 195.000 Euro oder knapp 50% auf 210.000 Euro. Der durchschnittliche Umsatz ging um 17% zurück, da die Produktion in Europa hauptsächlich aus Preisgründen gestiegen ist.
Konkret sank das Einkommen der Sauenhalter um 315.000 Euro auf 230.000 Euro pro unbezahlter Arbeit. Grund waren die gesunkenen Ferkelpreise nach einem historischen Höchststand im vergangenen Jahr. Darüber hinaus errechneten die Experten einen Einkommensrückgang von 274.000 Euro (
Auch das Durchschnittseinkommen der Legehennenhalter wird im Jahr 2024 voraussichtlich geringer ausfallen. Den Forschern zufolge kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Reduzierung von 45.000 Euro auf 230.000 Euro. Ausschlaggebend dafür waren die um 5% niedrigeren Eierpreise, die allerdings auf einem sehr hohen Niveau blieben. Das weltweite Angebot an Eiern sei knapp, weil in vielen Ländern die Vogelgrippe grassiere, wurde als Grund genannt.
Darüber hinaus soll nach Berechnungen der Wissenschaftler das Durchschnittseinkommen der Milchbauern in diesem Jahr um 9.000 Euro auf voraussichtlich 78.000 Euro steigen. Dies würde den Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2023 um 11.000 Euro übersteigen.
Der Anstieg ist vor allem auf angebotsbedingt höhere Milchpreise und bessere Erträge bei Kälbern und Schlachtkühen zurückzuführen. Dadurch konnten die höheren Kosten für Gebäude, Maschinen, Werkzeuge, Mistentsorgung, Kredite und Tiergesundheit mehr als ausgeglichen werden.
Im Jahr 2024 entwickelten sich die Einkommen der Ackerbauern in den einzelnen Wirtschaftszweigen weiterhin in unterschiedliche Richtungen. Nach den Berechnungen der Wageningen-Ökonomen verdienen Landwirte im Schnitt wohl 90.000 Euro. Dies würde einen Verlust von 23.000 Euro gegenüber dem Vorjahresergebnis bedeuten.
Als Hauptgrund werden niedrigere Erzeugerpreise für Nutzpflanzen genannt. Im Gegensatz dazu soll das Einkommen der Gewächshausgemüseanbauer im Jahr 2024 um 15.000 Euro auf etwa 320.000 Euro steigen. Den Forschern zufolge ist die Verbesserung vor allem auf geringere Energiekosten im Vergleich zu den Vorjahren zurückzuführen.