Die französischen Getreide- und Weinernten sind dieses Jahr enttäuschend

Das Jahr 2024 bringt düstere Aussichten für die französische Landwirtschaft. Der jüngste Bericht des Landwirtschaftsministeriums zeigt eine besorgniserregende Situation: Die Getreide- und Weinernten werden deutlich unter dem normalen Durchschnitt liegen. Krankheiten, extreme Wetterbedingungen und die Launen der Natur fordern von den französischen Landwirten ihren Tribut.

Getreidebauern hatten zuvor angedeutet, dass die diesjährige Ernte eine der schlechtesten der letzten vierzig Jahre sein könnte. Die neuesten Zahlen bestätigen diese düstere Prognose. Im Vergleich zum Vorjahr wird die Getreideproduktion voraussichtlich um 10 Millionen Tonnen zurückgehen.

Besonders dramatisch ist die Situation bei der Weizenernte. Frankreich, normalerweise der größte Produzent und Exporteur von Weichweizen in Europa, verzeichnet eine der drei niedrigsten Ernten der letzten vierzig Jahre. Ein nasser Winter und zu wenig Sonnenschein haben den Feldern zugesetzt. Die Ernte wird voraussichtlich 25% unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegen; nur etwa 26 Millionen Tonnen werden erwartet. 

Und auch die französischen Winzer haben keinen Grund zum Feiern. Dem Bericht des Ministeriums zufolge werden die Weinerträge in fast allen französischen Anbaugebieten deutlich zurückgehen. Verantwortlich dafür sind Krankheiten an den Reben, die vor allem auf hohe Luftfeuchtigkeit und schwierige Witterungsbedingungen wie Frost und Hagel zurückzuführen sind. 

Die Weinproduktion wird in diesem Jahr voraussichtlich zwischen 40 und 43 Millionen Hektoliter liegen – 10% bis 16% weniger als 2023 und 3% bis 10% weniger als der Durchschnitt von 2019 bis 2023.

Angesichts dieser düsteren Aussichten hatte die französische Regierung bereits Ende Juli angekündigt, im Falle einer Missernte Sonderhilfen für Getreidebauern zu aktivieren. 

Eines ist klar: Die französischen Landwirte müssen sich auf härtere Zeiten einstellen – und die Verbraucher wahrscheinlich auch. Sollten das geliebte Baguette und der ebenso beliebte Wein knapp werden, wäre das nicht nur auf dem landwirtschaftlich geprägten Land, sondern auch im Supermarkt und in der heimischen Küche zu spüren.