Sanierungsplan für Baywa beginnt mit Zinszahlungen

Deutsche und österreichische Banken und Finanzinstitute haben erste Zusagen für einen möglichen Rettungsplan der BayWa gemacht. Die nun zugesagten 400 Millionen Euro reichen kaum aus, um die Zinsen für die aktuell anfallenden Verluste im laufenden Geschäftsjahr zu bezahlen.

Die beiden Großaktionäre, die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB, 34 Prozent) und die österreichische Raiffeisen Agrar Invest (28 Prozent), sollen 200 Millionen Euro Liquidität bereitstellen. Auf dieser Basis sind auch andere Banken bereit, weitere 200 Millionen Euro an Krediten bereitzustellen.

Der Kern des Problems liegt bei der nachhaltigen Energietochter BayWa re, die viel Kapital einsetzt, deren Vertrieb von Solar- und Windenergie jedoch zum Erliegen gekommen ist. Es gab frühere Versuche, den größten Teil dieser Branche aufzugeben. 

Neben der Finanzspritze der Banken sucht die BayWa auch staatliche Unterstützung, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Der Konzern habe Gespräche mit der Bundesregierung über mögliche staatliche Garantien geführt. Dies könnte einen zusätzlichen Puffer bieten und in einer Zeit großer Unsicherheit für die nötige Stabilität sorgen.

Das Unternehmen führt eine Umstrukturierung durch, um die betriebliche Effizienz zu verbessern und die Kosten zu senken. Börsenanalysten zufolge wird das Unternehmen nicht darum herumkommen, sich von einigen Geschäftsbereichen zu trennen oder Aktienpakete zu verkaufen.

Die finanziellen Probleme der BayWa lösen bei Landwirten und anderen Akteuren im Agrarsektor große Sorgen aus. Die BayWa spielt eine entscheidende Rolle in der landwirtschaftlichen Lieferkette, von der Saatgutlieferung über die Pflanzenverarbeitung bis hin zum weltweiten Vertrieb landwirtschaftlicher Produkte. Deutsche Getreidebauern sind besorgt darüber, ob sie für die Ernten, die sie derzeit ernten und an Baywa liefern, bezahlt werden.